Tag 3 – Moreton Island
Unser dritter Tag wurde von meiner Familie geplant. Sie schenkten uns einen Ausflug mit dem Schiff zu Moreton Island, eine Insel 40 km nördlich von Brisbane. Etwa 98 % der Insel sind als Moreton Island National Park geschützt.
Der Ausflug bot Schnorcheln und vor allem Delfine zu sehen. Das ganze war mit ein paar „Aufsichtspersonen“ oder Animateuren, oder wie man sie nennen mag, und noch ein paar anderen Menschen.
Wir waren schon ganz gespannt und sind früh aufgestanden, um – very germanlike – pünktlich anzukommen. Scarborough hieß der Ort und ist ein teures Viertel, wo das Schiff ablegte. So ziemlich jedes Haus hatte einen eigenen Steg zum Fluss mit eigenem Boot. Sehr chic.
Wir legten verspätet ab, Australier legen ja auf Pünktlichkeit nicht so viel Wert. Störte uns aber nicht groß…. Das Wetter war noch schön, doch meine Mutter kündigte per SMS schon an, dass es gerade bei ihr zugezogen ist und hofft, dass dies nicht zu uns zieht.
Das tat es leider, doch die Frau vom Schiff versprach uns, dass das schnell vorüber zieht. Sie gab uns Sicherheitsinstruktionen, während wir auf den Weg Richtung Moreton Island waren, und das schlechte Wetter verfolgte uns und wurde sogar immer schlimmer.
Ich hatte schon Angst, dass es die ganze Zeit so bleiben würde. So wie es in Deutschland eben immer ist. Wir waren dann schon bald an der Insel und genau dann fing es natürlich an, zu schütten.
Es regnete auch eine Weile, aber uns wurde versprochen, dass wir mit dem ersten Programmpunkt warten, bis es aufhört. Währenddessen zog sich jeder der Gruppe einen Taucheranzug an, bekam Taucherflossen und Taucherbrille mit Schnorchel.
Kaum hatte es einigermaßen aufgehört zu regnen, begann „Boomnetting“. Das heißt, ein paar Leute werfen sich in ein Netz, halten sich fest und werden dann hinter dem Boot hergezogen (ohne Flossen…). Boris ist da gleich mit GoPro rein, ich hab da erstmal zugeguckt.
Durch den Regen waren wir schon vor Einstieg ins Wasser klitschnass und ich habe gefroren wie blöd, trotz (kurzärmligen) Taucheranzug. In der zweiten Runde bin ich dann rein und war erleichtert, dass es im Wasser wärmer war als draußen im Regen. Und während wir alle am boomnetting waren, zog das Wetter auch etwas auf und der Regen stoppte gänzlich.
Ganz am Ende des Eintrages gibt es auch ein „kleines“ Video (10 min) vom gesamten Tag, das ihr euch angucken könnt wenn ihr möchtet. Da ist auch das Boomnetting und Schnorcheln dabei.
Als wir wieder auf dem Boot waren, ging es weiter, die Taucherflossen anzuziehen und eine Taucherbrille, um Schnorcheln zu gehen. Wir waren sehr nah an der Insel, bei Schiffwracks, wo wir uns die Fische anguckten. Dies waren die sogenannten Tangalooma-Wracks, ein künstlich angelegtes Wrackrevier zum Tauchen und Schnorcheln. Diese waren nicht weit vom Strand entfernt und dort wurden wir hingelotst, um Fische zu gucken. Boris freute sich schon drauf, und ich machte es mehr oder minder freiwillig, da ich ja schon fast eine Fischphobie habe. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich schon sehr stolz auf mich bin, so blöd das jetzt auch klingt. Ich hasse Fische und vor einigen Jahren mied ich noch das Meer, weil da eben (natürlicherweise) Fische drin sind.
Alle gingen schnorcheln mit der einen „Aufsichtsperson“, die uns darauf hinwies, dass wir doch bitte alle in der Gruppe und in ihrer Nähe bleiben sollen. Dadruch hatten wir ziemlich oft Füße bzw. andere Flossen im Gesicht oder einige der „Schwimmnudeln“, die fast alle (wie zB ich 😉 ) dabei hatten.
Boris machte mehr oder minder sein eigenes Ding und guckte freudig unter Wasser, während ich dauernd wieder übers Wasser guckte, da ich den Anblick der Fische direkt unter mir nicht ausgehalten habe 😀 Lilis Gedanken in etwa: „Ok, guck jetzt unter’s Wasser! – Aaaah, Fische!! Ok, ok, die berühren dich nicht, es sind nur harmlose Fische. Alles gut. OKEEEEEH, guck wieder nach oben!!“ So ging das die ganze Zeit in meinem Kopf. Es war also tatsächlich eine starke Mutprobe. Interessanter fand ich da die Wracks, bei denen die ganzen Fische waren. Aber ich habe es überlebt, war aber sehr froh als wir wieder aufs Schiff stiegen und wir uns aufwärmen konnten.
Die Sonne zwängte sich langsam immer mehr durch die Wolken, hier und da waren schon leichte blaue Flecken am Himmel zu sehen. Darüber waren wir sehr froh, denn leider haben Boris und ich unsere Handtücher zu Hause vergessen und konnten uns nicht abtrocknen. Wir waren am oberen Deck und warteten, bis wir trockneten, bevor wir dann etwas essen konnten, das uns dort angeboten wurde.
Anschließend hatten wir noch etwas Zeit, am Strand auf der Insel uns etwas zu entspannen. Also gingen wir an den Strand und genossen dann die Sonne, die es endlich geschafft hatte zu erscheinen und uns aufzuwärmen. Leider haben wir nicht viel von der Insel gesehen, da wir in der Nähe des Schiffes bleiben mussten.
Doch schon bald legten wir wieder ab und fuhren weiter die Insel in Richtung Norden, wo wir auf der Suche nach Meeresbewohnern und besonders Delfinen waren.
Der Captain begann, uns etwas über die Geschichte der Insel und der Tiere des Meeres zu erzählen, während er uns zeigte, welche Tiere er wo sieht. „On the left hand side you can see a turtle!“. Alle rannten dann nach links um zu gucken. Sagte er rechts, rannten alle nach rechts. Die meisten der Mitfahrer versammelten sich vorne am Schiff, doch der Platz war sehr begrenzt und Boris und ich blieben mit ein paar wenigen anderen hinten. Die Schildkröten waren für uns nur dunkle Flecken unter Wasser, manchmal war es auch ein Rochen. Aber irgendwann waren auch Delfine in der Nähe, und die umrundeten wir dann ein paar Mal.
Leider war der Aufenthalt bei den Delfinen doch etwas kürzer als wir erwartet haben, und das Schiff fuhr weiter die Insel in Richtung Norden. Weitere Delfine wollten sich dann leider nicht zu uns gesellen. Somit fuhren wir irgendwann wieder zurück Richtung Brisbane bzw. Scarborough. Wir genossen noch die Sonne, die wunderbar warm schien. Haben auch gleich einen Sonnebrand bekommen! Super… 😉 Am 3. Tag in Australien. Die Sonne ist dort wirklich sehr stark. Das haben wir zwar oft gehört, doch so stark haben wir sie dann doch nicht eingeschätzt.
Als wir wieder im kleinen Hafen von Scarborough ankamen, schnappten wir uns „unser“ Auto, das uns die gesamte Woche von meiner Familie zur Verfügung gestellt wurde ( – Danke! – ), und fuhren zurück nach Hause. Auf dem Weg sahen wir sogar einen dieser Werbungsmenschen, die man nur aus dem Fernsehen kennt. Er stand zwischen zwei Spuren und schwang ein Schild mit Werbung drauf. Wir fühlten uns wie in Amerika 😉
Den Abend liesen wir wieder mit meiner Familie ruhig ausklingen..
Hier ist das versprochene Video. Wir empfehlen euch, es in HD und im Vollbildmodus anzugucken 🙂
Mum 27. April 2015 - 0:36
Echt? Ich wusste gar nicht, dass die Wracks „künstlich“ sind. Was es nicht alles gibt… Genauso wie der „Fluss“ von Scarborough. Das was aussieht wie ein Flussdelta ist eine künstlich angelegte Lagune, damit die Herrschaften alle ihr eigenes Stück Strand mit Bootsanleger haben.
Freuen uns schon auf die nächsten Beiträge! Es macht irre Spaß, eure schönen Fotos zu sehen!
Nünü 27. April 2015 - 9:00
Aww, ich muss mir das Video noch anschauen, bin grad in der Uni, aber ich bin jetzt schon sooooooo neidisch! Delfine (und Schildkröte on the left hand side xDDDD).
Ich bleib dabei, das ist soooo kuhl ._______________________________.““
Lili 27. April 2015 - 16:25
Das mit dem „Fluss“ wusste ich zB nicht 😉 Man lernt immer dazu…
Nina, freut mich dass du so freudig mitliest! 🙂 Viele Grüße von meiner Mum! 😉