Tag 5 – Brisbane II
Gegen den Tipp meiner Mum, Noosa nördlich der Glasshouse Mountains anzugucken, entschieden wir uns für diesen Tag noch mal die Innenstadt von Brisbane zu besuchen. Wir wollten uns noch den botanischen Garten angucken und in der Lagune schwimmen, statt noch mehr Benzin zu verbrauchen – denn wir haben das alles gar nicht zahlen dürfen. Wir waren auch von den Vortagen noch recht geschlaucht und wollten es an diesem Tag etwas langsamer angehen lassen. Wir nahmen auch nur unsere kleine Kamera mit, um nicht so schwer tragen zu müssen.
Wir hatten schon eine grobe Route im Kopf, die dieses Mal etwas entgegengesetzt war zu der von vor ein paar Tagen:
Meine Mum war so gütig und fuhr uns mit dem Auto in die Stadt. Sie warf uns etwas nördlich raus und deutete uns von der anderen Straßenseite aus, nachdem sie gewendet hat, in eine Richtung, wo etwas war das sich anhörte wie „groß“ und „Baum“. Also liefen wir die Straße weiter entlang und sahen auch schon bald den großen Baum mitten auf der Kreuzung. Davon mussten wir natürlich gleich ein paar Fotos machen, und ich mitten drin als Größenvergleich. Und natürlich, weil ich den sooooooo cool fand 😉
Wir liefen weiter zum nördlichen Eingang des botanischen Gartens. Dabei machten wir noch ein paar Fotos von den Hochhäusern.

Was/wen man so alles in Australien sieht… da ist man schon mal auf der anderen Seite der Welt, und dann ist selbst DHL recht groß dort vertreten!
Dort sahen wir den ein oder anderen großen Baum, der dem auf der Kreuzung ähnelte. Aber die waren nicht mal ansatzweise so groß! Es gab aber auch ein paar andere coole Bäume und Pflanzen, die sehr hübsch anzusehen waren.
Bald kamen wir an einem kleinen Teich an, bei dem wir uns erstmal kurz auf eine Bank setzen und mal wieder eine kleine Verschnaufpause einlegten.
Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, was wir die ganze Zeit bisher übersehen hatten…..
Boris ging auf einmal auf Jagd, noch bevor ich überhaupt verstand, was los war. „Da ist so ne Echse“ meinte er zu mir, und ich rannte schnell hinterher. Ich dachte ich hätte sie auch gefunden und war erstaunt wie groß sie war, bis ich feststellte, dass es eine andere war und nicht die, die Boris sah. Und auf einmal sahen wir überall solche Echsen („Water Dragons“) in den unterschiedlichsten Größen. Ganz kleine, aber auch richtig große.
Die Water Dragons leben zum Teil im Wasser. Sie sind supergute Schwimmer und können bis zu einer Stunde unter Wasser sein! Sie fressen verschiedene Insekten, kleine Wirbeltiere und Pflanzen. Sie kämpfen mit Rivalen um ihr Futter in ihrem Territorium. Sie werden bis zu 15 Jahre alt!
Hier ein kleines spontanes Handyvideo:
Boris packte die GoPro aus und ging auf Echsen- und Ibis-Jagd und so liefen wir den Park entlang und erkundeten diesen.
Auf der anderen Seite des botanischen Gartens, kurz vor der Goodwill Bridge, sahen wir ganz viele Mädels hinter einer Absperrung am Boden sitzen, in einer Schlange, und wartend. Wir fragten uns, was hier los sei, und ob sie sich nur einen Schattenplatz suchten oder wirklich auf etwas warteten. Denn weiter vorne gab es noch mehr Absperrungen und Leute, die etwas aufbauten. Es sah so aus, als gäbe es demnächst ein Konzert. Aber wir haben uns nicht weiter schlau gemacht, da wir schnell zur Lagune wollten um etwas Abkühlung von dem heißen Tag mit eeecht hoher Luftfeuchtigkeit zu bekommen. Auch wenn wir gefühlt schon vom Schwitzen genug nass waren…
Auf der Goodwill Bridge haben wir wieder ein kleines Video für unsere Erinnerungen gedreht und wurden glatt „gevideobombed“ 😀 Ich hab das schon beim Filmen mitbekommen, lustiger war es dann beim Ansehen.
Das Video seht ihr nun hier vom botanischen Garten und dem Videobomb 😉
Hinter der Goodwill Bridge war es nicht mehr weit zur Lagune. Wir kannten ja noch den Weg vom 2. Tag, an dem wir aus der anderen Richtung kamen. Kaum waren wir dort, gingen wir gleich ins wunderbar kühle, aber weder zu warme noch zu kalte Wasser. Das war sehr angenehm, denn dort lag Sand aus und es war schon fast wie am Meer 😉 Uns ging es gleich besser und wir plantschten da etwas und filmten mit der GoPro. Wir schwammen etwas, legten uns danach auf den Sand und sonnten uns etwas, und kaum wurde uns zu warm sprangen wir wieder ins Wasser.
Und sofort hatten wir natürlich wieder einen Sonnenbrand. Die Sonnencreme schien auch nicht wirklich das zu halten, was sie verspricht. Denn „4 Stunden“ und „wasserfest“ stimmte irgendwie nicht… Aber gut, wir cremten uns dennoch ein weiteres Mal ein und liesen uns von der Sonne trocknen.
Währendessen erkundete ich eine der vielen, sauberen Toiletten an der Lagune, die natürlich auch kostenlos war, sowie die Umkleiden und Duschen dort!
Als wir dann endlich einigermaßen trocken und schon ziemlich hungrig waren, da Mittagszeit, gingen wir in der Nähe etwas essen (Burger, was sonst).
Danach liefen wir Richtung Queen Street Mall, der Einkaufsstraße. Wenn ich schon mal in der Großstadt bin, will ich ja auch mal gucken ob es etwas zu shoppen gibt 😉 Ein bisschen Mädchen bin ich dann doch.
Der Weg dahin war wieder eeeecht anstrengend und wir waren ja eh schon – oder immer noch? – fertig und müde, und nach dem Essen erst recht. Auf der Hälfte der Strecke, kurz vor der nächsten Brücke über die wir gehen wollten, machten wir noch mal eine Pause auf einer Bank und genossen den tollen Ausblick auf die Skyline von Brisbane.

Knutschkugeln
Auf der anderen Seite des Flusses begann auch schon die Queen Street Mall, doch leider war ich recht motivationslos bei der drückenden Hitze. Ich guckte also nur halbherzig nach Sachen, doch ich musste auch feststellen dass es viele Winterkleidung gab. Das erstaunte mich echt, denn es war doch noch so warm, und in Australien sollte es doch gar nicht so kalt im Winter werden… Boris, der manchmal draußen auf mich wartete, achtete auch auf die Leute und tatsächlich: viele Menschen liefen mit dicken Schuhen, langen Hosen und teilweise auch langärmlig rum. Tja, andere Länder, anderes Fühlen…
In einem Laden war ich dann doch auf 100% Begeisterung, aber das war dann ein kitschiger „Schreibwaren-Kreativ-Laden“, also mit Stempeln, To-Do-Listen, Blöcken, Bücher (z.B. „1 Photo a day“ oder so ähnlich, ein Buch mit Fragen über jeden Tag des Jahres, welches man täglich ausfüllen muss, usw.), Leuchtkasten mit Buchstaben, Magneten, Karten, Dosen, Tischunterlagen, bisschen Bastelzeugs etc pp. Boris hat mich da fast nicht rausziehen können. Er war eher geschockt, wie lange ich da drin war und wofür ich mich alles begeistern konnte. Ich wollte gar nicht mehr raus… Ich kaufte nix und ging nur schweren Herzens aus dem süßen Laden names „Typo“, doch nach ein paar weiteren Geschäften ging ich, zum Leidwesen von Boris, doch nochmal zurück und kaufte mir ne Kleinigkeit.
Genau als wir nicht mehr wussten was wir machen sollen (waren ja auch seeeehr kaputt), rief meine Mum an, sie würden uns jetzt in der Stadt abholen. Plan war ja, dass wir auf Mt. Coot-Tha fahren, die wunderbare Aussicht auf Brisbane genießen und dort zu Abend essen.
Also warteten noch etwas in der Stadt und setzen uns für ein paar Minuten auf eine Bank in der Fußgängerzone.
Dabei kam auf einmal eine Durchsage in der Straße: Denn dort herrscht strenges Rauchverbot, doch da war ein Jugendlicher, der wohl rauchte. Die Durchsage hatte den Inhalt, dass besagter Junge doch bitte seine Zigarette ausmachen soll, da Rauchverbot herrscht und die Strafen sehr hoch seien. Boris und ich guckten uns erstmal etwas überrascht an, denn es klang in unseren Ohren eher wie eine allgemeine Durschsage, die wir aber zum ersten Mal hörten. Erst als eine weitere Durchsage kam mit dem Inhalt, es gäbe auch genügend Mülleimer in der Straße und man müsse sie nicht auf den Boden werfen, sahen wir diesen Jungen, der beschämt mit einem Zigarettenstümmel in der Hand an uns vorbei zum nächsten Mülleimer lief. Ach war das herrlich, wir hatten unseren Spaß und grinsten um die Wette. Aber wir waren auch überrascht, wie streng es da war, und wie genau die Leute hinter den Überwachungskameras wohl aufpassen müssen, um auch jeden zu entdecken, der da raucht. Aber vielleicht ist es auch gar nicht so schwierig, da dort die wenigsten rauchen und es eher eine Seltenheit ist, so jemanden zu finden.
Ein paar Minuten später liefen wir zum Treffpunkt, wo meine Familie uns mit dem Auto abholen wollte. Sie kamen auch schon bald und wir fuhren gemeinsam mit ein paar kleinen Umwegen (Ralph hat sich mindestens 2x verfahren 😉 ) zum Mt. Coot-Tha.
Dort angekommen war es schon dunkel und es herrschte eine soooo hohe Luftfeuchtigkeit, dass gleich die Hände und Haare klebten, sobald wir aus dem Auto stiegen. Wir hatten aber eine wunderwunderschöne Aussicht auf die Stadt mit den ganzen Lichtern, die nun an waren. Zwar war es ein bisschen diesig, aber das hat nicht so groß gestört – außer auf den Fotos vielleicht.
Wir haben dort zu Abend gegessen und saßen mit Blick Richtung Stadt. Das war echt wunderschön!
Auf dem Rückweg nach Hause sind wir alle nochmal in die Stadt, damit Boris mit Stativ ein bisschen die Skyline fotografieren konnte. Wir fuhren zum Kangaroo Point, wo ich euch im ersten Brisbane-Eintrag schon ein Foto von zeigte, welcher direkt am Fluss liegt und einen schönen Blick auf die Stadt bietet. Wir hörten dort aus etwas Entfernung laute Musik und schlossen darauf, dass da im botanischen Garten gegenüber wohl ein Konzert statt fand. Boris und ich zählten 1 und 1 zusammen und verstanden nun, warum vormittags so viele Mädels bei den Absperrungen warteten. Nachdem wir ein bisschen der Musik auf der anderen Seite des Flusses lauschten, erkannte ich den Sänger als Ed Sheeran, und das Gekreische der Mädels und ein sehr bekanntes Lied von ihm bestätigten mir dies. Somit hatten wir noch ein kostenloses Konzert von einem momentan sehr bekannten Sänger, während wir Skyline- und Gruppenfotos von uns machten.