Tag 11 – Port Stephens
Wir standen, wie ihr sicher schon alle erwartet habt, sehr früh auf (7 Uhr), um den Sonnenaufgang zu fotografieren und zu genießen. Er war zwar jeden Tag wirklich sehr schön, doch an diesem Tag noch mal besonders schön. Deswegen dürfen wir euch auch wieder mit viiiielen Bildern quälen 😉
Uns fiel besonders auf, dass die Menschen morgens gut drauf und super nett sind. Sie begrüßen einen im Vorbeigehen mit einem netten Lächeln, und selbst ein Jogger, der an uns vorüber joggte, grüßte und sagte zu uns „Nice morning!“. So startet man doch viel fröhlicher in den Tag… =)
Straße zwischen Campingplatz und Meer:
Nachdem wir unsere „Morgenaction“ hinter uns hatten, gönnten wir uns erstmal den leckeren Instantkaffee und Brot, bevor wir unsere Sachen zusammenpackten und eine Ecke weiter zum nächsten Strand fuhren.
Hier noch mal ein kleinerer Plan von Port Stephens mit den Orten, wo wir hingefahren sind:
Unser Plan war es ja, zu bleiben. Einen Tag lang mal nicht weiter fahren, sondern gucken, am Strand liegen und den Tag genießen. Wir wollten dennoch zu einem anderen Campingplatz an einem anderen Strand in Port Stephens. Deswegen fuhren wir dorthin, guckten, haben ihn für gut empfunden …
…und sind noch ein paar Meter weiter. Denn dort gab es den Mount Tomaree (161m, rechts bei Shoal Bay auf der Karte) mit einem Lookout, den wir uns nicht entgehen lassen wollten. Durch Fotos von Google wussten wir, wie schön Port Stephens von oben aussieht. Das alles von unten zu sehen war zwar auch traumhaft, aber den Ausblick von oben wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Und ich bin SO glücklich über diesen Ausflug! Denn eigentlich war zuerst der Plan, nur die halbe Strecke zum kleinen Lookout zu laufen. Wir waren geschafft von der ganzen Rumreiserei, schliefen nie aus und das Wetter setzte einen auch etwas zu. Dazu noch die schweren Kameras im Gepäck machte alles nicht leichter, vor allem einen Aufstieg auf einen kleinen Berg.
Der Weg war toll. Richtig toll, genauso wie ich es liebe. Boris ahnte schon sehr schnell, dass ich weiter hinauf will als nur zum kleinen Lookout. Plötzlich war ich nicht mehr geschafft, sondern hellwach und aufgedreht. Hinter jeder Kurve und hinter jedem Baum sagte ich „Aaaah wie schön“, knipste hier ein Foto und da ein Foto und „Haaaalt Schatz! Dreh dich mal um!“ sowie „Schatz, geh mal weiter, du bist noch im Bild!“ und zuguter Letzt „Mach mal ein Foto von mir!“.
Unterwegs begegneten wir auch einem älteren Ehepaar, die auf dem Weg nach unten waren, dass sich der Aufstieg wirklich lohnen würde. Somit schwand Boris Hoffnung gänzlich, nur den halben Weg zu gehen. Da wusste er aber auch nicht, dass das Ehepaar Recht hatte: Es hatte sich WIRKLICH gelohnt.
Die Fotos können natürlich leider nicht den Gesamteindruck widerspiegeln, den wir da oben hatten. Aber es war beeindruckend, traumhaft schön. Ich wollte da gar nicht mehr weg.
Da wir aber noch etwas vom Tag haben wollten, mussten wir natürlich wieder runter. Ich nahm meine Kamera, dessen Akku immer leerer wurde, und filmte den Weg nach unten.Aber sorry – das ist so ein krasses gewackel, dass ich euch das nicht zeigen kann 😀 Deswegen bleibt ihr auch mit Fotos vom Weg abwärts verschont… 😉
Am Auto angekommen, fuhren wir die südliche Küste von Port Stephens entlang in Richtung Soldiers Point. Auf dem Weg dorthin hielten wir kurz an der „Küste“, wo ich kurz raussprang um Fotos zu machen.
Als wir durch die kleinen Städte fuhren, fiel uns auf, dass es kaum Ampeln gibt, alles ist eher in Kreisverkehren geregelt. Und überhaupt sahen die ganzen Städtchen eher aus wie kleine Vororte in Amerika.
Für uns gabs bei Soldiers Point aber nichts weiter zu sehen. Nett – mehr nicht.
Während wir unsere kleine Runde bei Soldiers Point drehten, entdeckten wir an einem Parkplatz Pelikane, die da einfach rumlungerten und sich an den Menschen nicht störten:
Wir besuchten dort auch eine unheimlich modere Toilette, die da am Parkplatz stand. Sehr gruselig, denn da sprach eine Stimme zu einem, während man auf dem Pott saß. Und ich bin irgendwie nicht gleich rausgekommen da ich den entsprechenden Knopf – oder was auch immer – nicht fand. Irgendwie gelangte ich aber dann doch in Freiheit. Musste doch klappen, immerhin hat Boris es vorher auch raus geschafft….
Unser Weg führte uns zurück in Richtung Fingal Bay, der Ort wo wir wieder campen würden. Daneben war Anna Bay, ein Strand, der schon nicht mehr richtig zu Port Stephens gehört. Dort mündet zwar das Meer in die Bucht, doch der Strand ist direkt am Ozean.
Anna Bay ist bekannt für die größten Sanddünen der südlichen Hemisphäre, und die wollten wir uns keinen Falls entgehen lassen. Wir parkten am nördlichen Ende der Dünen, schnappten Kamera und Wasser und fingen an, in die Dünen zu laufen. Entgegen der ganzen Touristen, die dort Kamele beritten oder sich mit dem Auto durch die Dünen fuhren lassen, schlenderten wir ziemlich allein die Dünen entlang.
Nachdem es natürlich sehr heiß war und ich irgendwie nervös durch blöde Filme, gingen wir nicht zu weit in die Dünen hinein. Und letztendlich war es ja auch immer wieder das gleiche, nicht? Sand über Sand über Sand… Somit kehrten wir um, legten die Kameras im Auto ab und legten uns an den Strand….
Dort verweilten wir aber nicht lange. Warum, kann ich gar nicht mehr so genau sagen. Vielleicht war es zu windig, oder oder oder… Aber wir hatten auf jeden Fall etwas hunger und Lust auf ein Eiskaffee, und was kommt da gelegener als eine kleine Strandbar eine Gehminute entfernt?
Mit Blick auf den Strand und das Meer teilten wir uns einen Burger, tranken den Eiskaffee und verschwanden dann flott zum Aldi. Denn wir mussten noch einkaufen: Wir wollten Grillen.
Nachdem ja üüüüberall diese Grillplätze waren, auch bei den Campingplätzen, dachten wir uns, es ist ein MUSS dort auch mal zu Grillen. Also kauften wir uns Fleisch und Brot für unser eigenes BBQ – und Boris schaffte es glatt, mir eine große, fette, Konservendose auf meine große Zehe zu schmeißen….. Ouch…. Das tat weh. Lange. Sehr lange. Armer Boris, ihm tat es so leid, und ich war ihm auch nicht lange böse, aber durch den Schmerz habe ich ihn unfreiwillig immer daran erinnert. Dennoch konnte ich gut laufen, SO schlimm war es dann doch nicht 😉 und wir fuhren endlich wieder zum Campingplatz in Fingal Bay.
Nachdem wir unsere Einkäufe verstaut hatten, gingen wir eeeendlich zu „unserem“ Strand, um den Rest des Tages noch etwas zu genießen und zu entspannen. Es war schon 15:30 Uhr, und wir hatten an diesem Tag doch wesentlich mehr unternommen, als wir es eigentlich geplant hatten. Wenn man bedenkt, dass die Sonne um 19 Uhr schon untergegangen ist, hatten wir gar nicht mehr sooo viel Zeit, am Strand zu liegen.
Von hier aus schickten wir auch ein Urlaubsgruß auf Facebook an die Welt, vielleicht erkennt der ein oder andere ja das Bild 😉
Kurz vor Sonnenuntergang machten wir uns auf den Weg über die Straße zurück zum Campingplatz, denn wir wollten ja nicht im dunklen Grillen. Also schmissen wir den Grill an, spielten kurz am Spielplatz (na gut – nur ich, Boris hat fotografiert und gefilmt 😉 ) bis der Grill vorgeheizt war, und dann – stellten wir fest, dass wir kein Öl hatten.
Mist.
Naja, wir haben es auch ohne hinbekommen, war halt eine kleine Sauerei später.
Als es dunkel war, gingen wir noch mal an den Strand, damit Boris ein paar Sternenfotos machen konnte…
Dies war unser letzter Abend on Tour. Wir freuten uns auf Sydney und auf ein normales Bett, aber irgendwie war es auch schade, dass unsere Reise durch Australien mit dem Camper schon (fast) vorbei war.